Der Mühlenhof Longerich

Der Mühlenhof

Der Hof

Der Mühlenhof in Longerich liegt in der Wirtsgasse 2, 50739 Köln, an der Weggabelung zur Longericher Hauptstraße.
Seit 1989 ist der historische, nach 1850 erbaute Vierkanthof mit klassischer Backsteinfassade in der Denkmalliste der Stadt Köln unter der laufenden Nummer 4867 eingetragen. Der Hof steht seit mindestens 12 Jahren leer. Er fiel der Verwahrlosung anheim und musste als vermüllt bezeichnet werden. Kein Raum war begehbar, überall stapelte sich Unrat, acht schrottreife Kraftfahrzeuge standen auf dem Gelände. Die Bausubstanz weist erhebliche Instandsetzungs- und Modernisierungsrückstände auf, das Backsteinmauerwerk wurde durch Pflanzenbewuchs stark geschädigt, teilweise wuchsen Bäume aus den Wänden, einige Gebäudeteile sind zerstört.

Dennoch präsentiert sich der Mühlenhof auch in seiner Dornröschenschlafsituation als ortsbildprägend und markant. Das Denkmalblatt von 1989 beschreibt es so: "[...] Longerich [...] behielt bis zum Ersten Weltkrieg seinen ländlichen Charakter mit Hofgütern und Landarbeiterhäusern bei. Der Bau der Eisenbahn im 19. Jahrhundert, von Reiheneigenheimen seit den 20er Jahren unseres Jahrhunderts, der Autobahn und weiterer Ausfallstraßen haben das historische Ortsbild weitgehend zerstört. Die wenigen erhaltenen Hofgüter und Landarbeiterhäuser sind deshalb als letzte Zeugen der agrarischen Vergangenheit unverzichtbar für die Geschichte des alten Longerich. Von diesen Bauten vermittelt der Mühlenhof einen guten Eindruck von den ursprünglichen Wohn- und Arbeitsverhältnissen in dieser Gegend. Das Material und die schlichte, symmetrische Gliederung des Gutshauses sprechen für eine Erbauung nach der Mitte des vorigen Jahrhunderts [...]."

Das Ziel

Die vierköpfige Familie Best hat eine Unternehmergesellschaft und flankierend einen Verein mit dem Ziel gegründet, den Hof zu kaufen, ihn instand zu setzen und zu vermieten um ihn vor dem Verfall zu bewahren und wirtschaftlich zu erhalten. Weitere grundlegende Ziele sind die Erzeugung, die Speicherung und Nutzung von erneuerbaren Energien, einen soziokulturellen Beitrag zur Veedelstransformation zu leisten und das Bereitstellen von barrierefreien und sozialen Wohneinheiten, um gruppenübergreifendes Wohnen zu ermöglichen.

Sonne und Schaukeln

Der Weg

Gutehoffnungshütte

Ohne Förderung geht es nicht.

Die Zinswende hat einen Strich durch viele, vor allem soziale, Bauprojekte gezogen. Auch der Mühlenhof kann nur mit Hilfe von Förderkrediten und –geldern wiederaufgebaut werden.

Das Programm des Landes NRW zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus wird das Haupttragwerk des Finanzkonzeptes zur Rettung des historischen Gebäudekomplexes bilden. Um die nötige Eigenkapitaldecke zu stärken, sind wir auf weitere Zuschüsse angewiesen. Dazu werden bestimmte einflussreiche Körperschaften angefragt, die Zuschüsse für die Bereiche Denkmalschutz, Inklusion und gesellschaftliches Engagement in Aussicht stellen.

Wir sind über jedwede Unterstützung dankbar - sprechen Sie uns an!

Darüber hinaus - Veedelstransformation

Quartierstransformation, viel diskutiert, untersucht und wissenschaftlich als nötig erachtet, aber noch wenig umgesetzt - klingt vielleicht im ersten Augenblick ein wenig überambitioniert, schließlich sind wir nicht der Deutzer Hafen oder das Helioswerk. Wir sind aber als Bürger überzeugt davon, dass es aufgrund der klimatischen und gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts strukturelle Anpassungen im suburbanen Raum geben muss und wird. Der Mühlenhof kann ein kleines Puzzlestück für die Gesamtstadt und ein Hebel für Veränderungen im Veedel sein: Energieverteilung, Mikroklima, niederschlagswassersensible Anpassung der versiegelten Verkehrs- und Freiflächen, usf.

In jedem Falle werden der (Innen-)Hof an sich und geplante Infrastrukturräume Begegnungsstätten für Menschen aus dem Veedel sein; Raum bieten für Lesungen, kleine Konzerte, Treffen jedweder Art - und somit den soziokulturellen Teil der Veedelstransformation übernehmen.